Die Windpocken-Impfung schützt vor Varizellen, einer hochansteckenden Virusinfektion, die überwiegend Kinder betrifft, aber auch Erwachsene schwer erkranken lassen kann.
Durch die Impfung können typische Symptome wie juckende Hautausschläge sowie mögliche Komplikationen wie Lungenentzündungen verhindert werden. Besonders für Kinder und Risikogruppen bietet die Impfung einen effektiven Schutz und hilft, die Ausbreitung der Krankheit in der Bevölkerung zu reduzieren.
Grundlegendes zu Varizellen-Viren und deren Übertragung
Windpocken sind eine ansteckende Krankheit, verursacht durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV). Sie verbreiten sich vor allem durch Tröpfcheninfektion und direkten Kontakt. Auch über Gegenstände wie Spielsachen können sie sich verbreiten.
Die Viren können außerhalb des Körpers Stunden überleben. Das macht sie sehr ansteckend.
Ansteckungswege und Infektiosität
Varizellen sind sehr leicht ansteckend. Über 90% der empfänglichen Personen erkranken nach Kontakt mit dem Virus. Schon 1-2 Tage vor dem Hautausschlag sind sie ansteckend.
Sie bleiben es, bis alle Bläschen verkrustet sind.
Inkubationszeit und erste Symptome
Die Inkubationszeit liegt zwischen 8 und 28 Tagen, meist zwei Wochen. Zuerst zeigen sich Fieber, Abgeschlagenheit und ein juckender Ausschlag.
Dieser Ausschlag breitet sich schnell über den Körper aus.
Übertragungsrisiken in verschiedenen Situationen
Schwangere und Neugeborene haben ein hohes Übertragungsrisiko. Eine Ansteckung der Mutter in den letzten Tagen vor der Geburt kann gefährlich sein. Es kann bis zu 30% der Neugeborenen töten.
Die Bedeutung der Windpocken Impfung im Überblick
Die Windpocken-Impfung schützt vor Varizellen-Viren. Sie verhindert schwere Krankheiten und gefährliche Komplikationen. Zudem schützt sie die Gesellschaft, indem sie auch schwächere Gruppen schützt.
In Deutschland gibt es jedes Jahr etwa 700.000 Fälle von Varizellen. Man kann sich schon 1-2 Tage vor den ersten Symptomen anstecken. Die Ansteckung kann bis zu 7 Tage nach dem Hautausschlag andauern.
Windpocken-Erkrankungen sind überwiegend harmlos. Doch bei Erwachsenen und Immungeschwächten können sie gefährlich werden.
Die Windpocken-Impfung ist wichtig. Sie kann als Lebendimpfstoff gegeben werden, manchmal zusammen mit anderen Impfungen. Die STIKO empfiehlt sie für Kinder ab 11 Monaten und für Risikogruppen.
Diese Impfung schützt nicht nur die Geimpften. Sie kann auch das Risiko für Gürtelrose-Erkrankungen senken. So trägt sie zur Varizellen-Prävention und zum Windpocken Schutz bei.
Die Impfbedeutung wird durch den regelmäßigen Überprüfungsprozess der STIKO unterstrichen. Windpocken sind sehr ansteckend. Deshalb ist eine konsequente Impfung wichtig, um schwere Verläufe zu verhindern.
Symptome und Krankheitsverlauf bei Windpocken
Windpocken, auch bekannt als Varizellen, sind eine der klassischen Kinderkrankheiten. Sie werden durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht. Typische Symptome sind Fieber und ein juckender Hautausschlag mit Bläschen.
Der Ausschlag beginnt meist im Gesicht und am Rumpf. Dann breitet er sich über den ganzen Körper aus.
Typische Krankheitszeichen
Zu den Hauptzeichen der Windpocken gehören:
- Fieber
- Juckender Hautausschlag mit Bläschen, die über den Körper verteilt sind
- Trocknung und Krustenbildung der Bläschen nach einigen Tagen
Unterschiedliche Verlaufsformen
Der Krankheitsverlauf kann stark variieren. Meistens ist er mild, aber bei etwa 5% der Fälle kommen Komplikationen vor. Bei Erwachsenen und besonders bei Risikogruppen wie Schwangeren oder Immungeschwächten ist der Verlauf oft schwerer.
Dauer der Erkrankung
Windpocken dauern in der Regel 5 bis 7 Tage. Manchmal dauern die Symptome aber länger.
Mögliche Komplikationen einer Windpocken-Erkrankung
Windpocken können manchmal zu ernsten Problemen führen. Dazu gehören bakterielle Hautinfektionen, Lungenentzündungen und Hirnhautentzündungen. Besonders Neugeborene, Schwangere und Menschen mit schwachem Immunsystem sind gefährdet.
Bei diesen Gruppen kann die Krankheit lebensbedrohlich sein. Es ist wichtig, schnell zu handeln und vorzubeugen.
Weitere Risiken umfassen:
- Das kongenitale Varizellensyndrom bei Schwangeren, das zu schweren Schädigungen des Ungeborenen führen kann
- Eine Reaktivierung der Viren, die später Gürtelrose (Herpes Zoster) auslösen kann
- Das seltene, aber schwerwiegende Reye-Syndrom, vor allem bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Windpocken können ernste Folgen haben. Deshalb ist eine frühzeitige Impfung sehr wichtig.
Impfempfehlungen der STIKO für verschiedene Altersgruppen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut gibt regelmäßig Empfehlungen zu Impfungen. Diese Empfehlungen helfen, den besten Schutz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu gewährleisten.
Zeitpunkt der Erstimpfung
Die STIKO empfiehlt die erste Impfung gegen Windpocken (Varizellen) im Alter von 11 bis 14 Monaten. Eine zweite Impfung folgt dann im Alter von 15 bis 23 Monaten. Wenn Kinder diese Impfungen verpassen, können sie bis zum 18. Geburtstag nachholen.
Auffrischungsimpfungen
Regelmäßige Auffrischungsimpfungen sind ebenso wichtig. Die STIKO empfiehlt beispielsweise zweimalige Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (Keuchhusten) für Kinder und Jugendliche. Erwachsene sollten alle 10 Jahre gegen Diphtherie und Tetanus geimpft werden.
Durch die Impfempfehlungen der STIKO können Kinder, Jugendliche und Erwachsene gut geschützt werden. Die rechtzeitige und konsequente Durchführung der Impfungen ist ein wichtiger Beitrag zum Gesundheitsschutz.
Verfügbare Impfstoffe und deren Eigenschaften
Es gibt verschiedene Impfstoffe gegen Varizellen (Windpocken). Sie unterscheiden sich in ihren Eigenschaften und Anwendungsbereichen. Alle sind Lebendimpfstoffe, die schwache Varizellen-Viren enthalten.
In Deutschland sind unter anderem Varivax und Varilrix von GlaxoSmithKline sowie ProQuad von Merck Sharp & Dohme zugelassen. Diese Impfstoffe sind für Kinder ab 9 oder 11 Monaten und für Jugendliche und Erwachsene bis 50 Jahre geeignet.
- Der Impfstoff Varivax verhindert nach einer einmaligen Impfung in 95% der Geimpften eine milde Erkrankung und in 100% eine schwere Erkrankung.
- Bei Varilrix liegt die Wirksamkeit bei 95% gegen milde und 100% gegen schwere Erkrankungen.
- Der Impfstoff Zostavax zeigt eine Immunantwort von 70% bei 50-Jährigen, 64% bei 60-Jährigen, 41% bei 70-Jährigen und 18% bei 80-Jährigen.
- Der Impfstoff Shingrix hat eine Immunantwort von 90% im ersten Jahr und 88% nach vier Jahren in Geimpften über 65 Jahren.
Nach einer Varizellen-Impfung entwickeln Kinder über 12 Monaten 97% Antikörper. Diese bleiben 7 bis 10 Jahre lang. Bei Menschen über 13 Jahren sind es 78%, die Antikörper entwickeln, und 99% nach einer zweiten Impfung.
Die Immunität hält in den meisten Fällen über 20 Jahre an. Manchmal sogar lebenslang. Bei Kindern kann der Impfschutz nach 5 bis 8 Jahren nachlassen.
Besondere Bedeutung der Impfung für Risikogruppen
Die Windpocken-Impfung ist besonders wichtig für bestimmte Gruppen. Dazu zählen Schwangere, Neugeborene und Menschen mit schwachem Immunsystem.
Schwangere und Neugeborene
Bei Schwangeren ist eine Windpocken-Infektion riskant. In der ersten Schwangerschaftshälfte können Kinder Hautprobleme, Augenschäden und neurologische Probleme bekommen. Ohne Impfung können Neugeborene, deren Mütter Windpocken hatten, ein hohes Sterblichkeitsrisiko haben.
Deshalb ist die Impfung für Frauen wichtig, die Kinderwunsch haben oder schwanger sind. Sie hilft, Komplikationen zu vermeiden.
Immungeschwächte Personen
Menschen mit schwachem Immunsystem sind auch gefährdet. Dazu gehören Krebspatienten, Menschen mit Multipler Sklerose oder Organtransplantationen. Eine frühzeitige Impfung und der Schutz von Kontaktpersonen sind wichtig, um schwere Krankheiten zu verhindern.
Studien zeigen, dass die Impfung bei 95% der Geimpften eine Erkrankung verhindern kann.
Impfreaktionen und mögliche Nebenwirkungen
Die Windpocken-Impfung wird meist gut vertragen. Manchmal können jedoch Impfreaktionen auftreten. Zu diesen gehören leichte Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle.
Manchmal fühlen sich Menschen auch leichter krank. Hautausschlag oder Fieberkrämpfe sind seltener. Aber sie können passieren.
Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. Allergische Reaktionen auf den Impfstoff kommen auch nur selten vor. Wer Allergien hat, sollte mit dem Arzt sprechen.
Die Vorteile der Impfung überwiegen die Risiken. Sie schützt gut vor Windpocken. Das ist besonders wichtig für Kinder und Risikogruppen.
Mögliche Impfreaktionen im Überblick
- Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle
- Leichtes Fieber
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Hautausschlag und Fieberkrämpfe (selten)
- Allergische Reaktionen (extrem selten)
Die meisten Reaktionen verschwinden nach 1-3 Tagen. Schwere Komplikationen sind sehr selten. Sie werden aber genau beobachtet.
Der Schutz vor Windpocken ist viel wichtiger als die möglichen Reaktionen. Die Impfung schützt Kinder und Risikogruppen.
Schutzwirkung und Immunität nach der Impfung
Die Impfung gegen Windpocken schützt langfristig vor Infektionen. Der Körper produziert Antikörper und Gedächtniszellen. Diese helfen, das Virus schnell abzuwehren.
Studien zeigen, dass der Schutz größtenteils über 10 Jahre hält.
Dauer des Impfschutzes
Experten glauben, dass der Schutz sehr lang anhält. Manche Studien deuten sogar auf lebenslangen Schutz hin. Eine Auffrischungsimpfung ist meist nicht nötig, kann aber empfohlen werden.
Durchbruchserkrankungen
Manchmal kommt es trotz Impfung zu Durchbruchserkrankungen. Diese sind bei Geimpften überwiegend milder als bei Ungeimpften. Die Impfung verringert auch das Risiko für spätere Gürtelrose-Erkrankungen.
Zusammengefasst bietet die Impfung einen langfristigen Schutz. Auch wenn es Durchbrüche gibt, sind diese meist milder.
Zusammenhang zwischen Windpocken und Gürtelrose
Nach einer Windpocken-Infektion oder -Impfung bleiben die Varizellen-Viren im Körper. Manchmal reaktivieren sich diese Viren später. Das führt dann zu einer Gürtelrose-Erkrankung.
Studien zeigen, dass Geimpfte ein geringeres Risiko für Gürtelrose haben. Das gilt im Vergleich zu Menschen, die Windpocken natürlicherweise bekommen haben.
Bei Geimpften ist die Gürtelrose-Erkrankung größtenteils milder. Die Symptome sind schwächer und die Krankheit heilt schneller. Die Windpocken-Impfung schützt also nicht nur vor Windpocken, sondern auch vor Gürtelrose.
Vergleich | Personen mit natürlicher Windpocken-Infektion | Geimpfte Personen |
---|---|---|
Risiko für Gürtelrose | Höheres Risiko | Deutlich geringeres Risiko |
Verlauf der Gürtelrose | In der Regel schwerer | In der Regel milder |
Die Windpocken-Impfung ist wichtig, um Gürtelrose zu verhindern. Sie schützt vor der schmerzhaften Krankheit. So verhindert die Impfung die Virusreaktivierung.
Impfstatus und Dokumentation
Der Impfausweis zeigt, dass man gegen Windpocken geschützt ist. Besonders für werdende Mütter ist es wichtig, den Impfstatus zu kennen. Zwei Impfungen bieten genug Schutz gegen Varizellen-Viren.
Wenn man nicht sicher ist, ob man geimpft ist, kann ein Bluttest helfen. Er zeigt, ob man genug Antikörper gegen Windpocken hat. So weiß man, ob eine Nachimpfung nötig ist.
Es ist wichtig, die Windpocken-Impfung im Impfausweis gut zu dokumentieren. So kann man den Schutz gegenüber Ärzten und Arbeitgebern nachweisen. Das Infektionsschutzgesetz gibt Anweisungen, was im Impfpass stehen muss.