Die Röteln-Impfung bietet einen sicheren Schutz vor der hochansteckenden Virusinfektion, die für Kinder meist harmlos verläuft, jedoch in der Schwangerschaft gefährliche Komplikationen verursachen kann.
Eine Infektion kann beim ungeborenen Kind zu schweren Schädigungen führen, weshalb die Impfung besonders für Frauen im gebärfähigen Alter sowie für Kinder empfohlen wird. Die Impfung trägt zur Vorbeugung und zur Sicherheit aller bei.
Was sind Röteln: Grundlegendes zum Krankheitsbild
Röteln sind eine Viruserkrankung, die durch das Röteln-Virus ausgelöst wird. Die Zeit bis zum Auftreten der Symptome, die Inkubationszeit, liegt meist zwischen 14 und 21 Tagen. Bei Kindern zeigen sich die Symptome oft nicht, bei Erwachsenen etwa ein Drittel der Fälle.
Symptome und Krankheitsverlauf
Typische Anzeichen sind ein kleiner Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten im Nacken und Gelenkbeschwerden. Die Krankheit verläuft meist mild. Doch in seltenen Fällen können ernsthafte Komplikationen wie Gehirn- oder Atemwegsinfekte auftreten.
Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr
Man kann sich bereits eine Woche vor den ersten Symptomen anstecken. Die Ansteckungsgefahr bleibt etwa eine Woche nach dem Ausbruch bestehen. Schwangere sind besonders gefährdet, da Röteln schwerwiegende Fehlbildungen beim Kind verursachen können.
Typische Krankheitsanzeichen
Zu den Symptomen gehören der Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten, Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gelenkbeschwerden. In seltenen Fällen können ernste Komplikationen wie Entzündungen des Gehirns oder der Atemwege auftreten.
Übertragungswege und Ansteckungsrisiken
Röteln verbreiten sich hauptsächlich durch Tröpfchen, wenn man hustet, nieset oder spricht. Das Virus kann von Person zu Person weitergegeben werden. Es breitet sich auch durch direkten Schmierkontakt aus.
Schwangere sind besonders gefährdet. Das Virus kann die Plazenta passieren und schwerwiegende Fehlbildungen beim ungeborenen Kind verursachen.
Impfungen haben geholfen, Röteln in Deutschland zu bekämpfen. Die STIKO empfiehlt, dass Kinder zweimal geimpft werden. Das soll eine hohe Immunität in allen Altersgruppen erreichen.
Die Inkubationszeit liegt meist zwischen 14 und 21 Tagen. Nur etwa die Hälfte der Infizierten zeigt Symptome. Komplikationen wie Bronchitis oder Herzentzündungen sind selten, werden aber mit dem Alter häufiger.
Nach einer Erkrankung bleibt man lebenslang immun.
Ungeimpfte schwangere Frauen haben ein höheres Risiko. Eine Infektion während der Schwangerschaft kann schwere Schäden am ungeborenen Kind verursachen.
Röteln Impfung: Schutz und Wirksamkeit
Die Röteln-Impfung schützt vor den Folgen einer Röteln-Infektion. Sie wird mit Masern und Mumps als MMR-Impfstoff kombiniert. So bietet sie Schutz gegen diese drei Viruserkrankungen.
Impfstoffarten und Kombinationsmöglichkeiten
Es gibt den klassischen MMR-Impfstoff und die MMRV-Variante. Diese bietet zusätzlichen Schutz vor Windpocken. Beide Impfstoffe nutzen abgeschwächte Viren, um eine Immunreaktion auszulösen.
Wirksamkeitsgrade der Impfung
- Nach einer Impfung sind etwa 95% der Geimpften gegen Röteln geschützt.
- Mit zwei Impfdosen steigt der Schutz auf rund 99% an.
Schutzdauer nach der Impfung
Die Impfung bietet in der Regel lebenslangen Schutz. Studien zeigen, dass bei den meisten Geimpften auch Jahrzehnte später Antikörper vorhanden sind.
Impfzeitpunkt und Impfschema
Der beste Zeitpunkt für die Röteln-Impfung ist klar. Die erste Dosis der MMR-Impfung (Masern, Mumps, Röteln) bekommt man laut STIKO mit 9 Monaten. Die zweite Dosis folgt dann mit 12 Monaten.
Bei einer Erstimpfung im ersten Jahr sollte der Abstand zwischen den Impfungen mindestens 3 Monate sein. Wenn die Erstimpfung später erfolgt, kann die zweite Dosis frühestens 4 Wochen später erfolgen. Versäumte Impfungen können in jedem Alter nachgeholt werden, um den Impfplan einzuhalten und einen vollständigen Schutz zu gewährleisten.
- Erste Impfung: Im Alter von 9 Monaten
- Zweite Impfung: Im Alter von 12 Monaten
- Bei Erstimpfung im 1. Lebensjahr: Mindestens 3 Monate Abstand zur zweiten Dosis
- Bei Erstimpfung zu späterem Zeitpunkt: Zweite Dosis frühestens 4 Wochen später
- Versäumte Impfungen können in jedem Alter nachgeholt werden
Durch das konsequente Impfschema schützen Eltern ihre Kinder. Sie helfen, Röteln in Deutschland zu eliminieren. Die vollständige Impfung baut lebenslange Immunität auf und verhindert schwere Komplikationen.
Besondere Bedeutung für Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch
Die Röteln-Impfung ist sehr wichtig für Schwangere und Frauen, die Kinder haben möchten. Eine Röteln-Infektion während der Schwangerschaft kann schwerwiegende Schäden am Ungeborenen verursachen. Besonders in den ersten sechs Schwangerschaftswochen ist das Risiko hoch.
Dieses Risiko kann zu Taubheit, Herzfehlern, Augenfehlbildungen und anderen Organdefekten führen.
Risiken während der Schwangerschaft
Röteln-Infektionen in der Schwangerschaft können sehr schädlich sein. Das Risiko für Schäden am Embryo oder Fetus liegt im ersten Monat bei 50 bis 60 Prozent. Bis zum vierten Monat sinkt das Risiko auf 7 bis 10 Prozent.
Es ist daher sehr wichtig, dass Frauen, die schwanger werden möchten, ihren Impfschutz überprüfen lassen.
Präventive Maßnahmen vor der Schwangerschaft
- Überprüfung des Impfausweises und gegebenenfalls Nachimpfung gegen Röteln
- Serologischer Antikörpernachweis bei Frauen ohne nachgewiesene Immunität
- Zweimalige Impfung gegen Varizellen, um das Risiko eines kongenitalen Varizellensyndroms zu verringern
- Vermeidung von Lebendimpfstoffen wie MMR und Varizellen während der Schwangerschaft oder einem Monat vor Konzeption
Durch konsequente Impfstrategien können Infektionen verhindert oder gemildert werden. So wird das Risiko von Komplikationen für Mutter und Kind reduziert. Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollten ihren Impfschutz unbedingt überprüfen lassen.
Weltweite Verbreitung und aktuelle Situation
Röteln waren weltweit verbreitet, bevor wir eine Impfung hatten. Durch hohe Impfraten in vielen Ländern konnte die Krankheit stark reduziert werden. In der Schweiz gibt es nur noch 0-2 Fälle pro Jahr.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will Röteln in Europa beseitigen. Bis 2019 hatten 85% der europäischen Länder Röteln eliminiert. Trotzdem gibt es immer noch Risiken durch Fälle aus Ländern mit niedriger Impfquote.
Im Jahr 2023 meldete das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland 8 Fälle von Röteln. Das entspricht einer Inzidenz von 0,1 pro 1 Million Einwohner. Seit 2020 sind die Fälle von akuter Röteln in Deutschland sehr niedrig.
Im Jahr 2022 gab es weltweit etwa 18.000 Fälle von Röteln in 78 Ländern. Die WHO schätzt, dass es jährlich etwa 100.000 Fälle von Röteln bei Neugeborenen gibt. Trotz Fortschritten bleibt die Krankheit in einigen Entwicklungsländern ein Problem.
In Deutschland sind die Impfquoten für Masern und Röteln bei Kindern gestiegen. Bei der ersten Masernimpfung lag die Quote 2020 bei 97,5%, bei der zweiten bei 93,2%. Für die Röteln-Impfung waren die Quoten 97,2% für die erste und 93,2% für die zweite Impfung. Diese hohen Impfquoten machen Röteln in Deutschland sehr selten.
Nebenwirkungen und Impfreaktionen
Die MMR-Impfung ist meistens sicher. Nach der zweiten Impfung treten unerwünschte Wirkungen sehr selten auf. Leichte Schwellungen oder Fieber sind häufige Reaktionen.
Seltene Komplikationen sind meist harmlos und vorübergehend.
Häufige Impfreaktionen
Typische Reaktionen nach einer Impfung sind Rötung, Schwellung oder Schmerzen an der Einstichstelle. Bis zu 20% der Geimpften erleben solche lokalen Reaktionen. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein, Übelkeit oder Unruhe treten bei 1-10% auf.
Seltene Komplikationen
Schwerwiegende Komplikationen sind sehr selten. Dazu gehören allergische Reaktionen oder die „Impfkrankheit“. Diese tritt 1-3 Wochen nach einer Lebendimpfung auf und zeigt milde Symptome.
Das Paul-Ehrlich-Institut überwacht die Sicherheit der Impfstoffe. So erkennt es Risiken früh.
Die Daten zeigen, dass die Vorteile der Röteln–Impfung die möglichen Nebenwirkungen überwiegen. Der Schutz vor der Erkrankung und ihren Komplikationen ist sehr wichtig.
Impfempfehlungen der STIKO
Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist sehr wichtig für die Rötelnschutzimpfung in Deutschland. Sie empfiehlt zwei Dosen der MMR-Impfung für alle Kinder. Die erste Dosis gibt es im Alter von 11-14 Monaten.
Die zweite Dosis folgt dann im Alter von 15-23 Monaten.
Für ungeimpfte Erwachsene oder solche mit unklarem Impfstatus gibt es eine Nachholimpfung. Besonders Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich impfen lassen. So wird die Bevölkerung gut vor Röteln geschützt.
Impfempfehlung | Altersgruppe | Anzahl der Dosen |
---|---|---|
Erstimpfung | 11-14 Monate | 1 Dosis |
Zweitimpfung | 15-23 Monate | 1 Dosis |
Nachholimpfung | Ungeimpfte Erwachsene, Frauen im gebärfähigen Alter | 1-2 Dosen |
Es ist wichtig, den Impfplan zu befolgen. So schützen wir die Bevölkerung gut vor Röteln. Besonders Schwangere und Kinder müssen gut geschützt sein.
Kombination mit anderen Impfungen (MMR)
Die Röteln-Impfung wird oft als MMR-Impfstoff (Masern, Mumps, Röteln) gegeben. Dieser Kombinationsimpfstoff ist sicher und wirksam. Seit 2023 wird in einigen Ländern auch die MMRV-Impfung empfohlen, die zusätzlich gegen Windpocken schützt.
Diese Kombination macht die Impfung effizienter. Man braucht weniger Injektionen und die Menschen sind eher bereit, sich impfen zu lassen.
Studien zeigen, dass die MMR-Impfung bei etwa 10% der Geimpften zu Impfreaktionen führt. Dazu gehören Rötungen, Schwellungen, Kopfschmerzen und Fieber. Hautausschläge treten bei rund 5% auf, meist 7-10 Tage nach der Impfung.
Ein Prozent der Geimpften berichten von Gelenkschmerzen. Bei gesunden Kindern unter 5 Jahren kann Fieberkrampf bei 2-4% auftreten. Das Risiko dafür liegt bei 1 pro 1150-1700 Dosen.
Seltenere Probleme wie idiopathische Thrombozytopenie (3 von 100.000 Geimpften) oder Anaphylaxie (1-4 Fälle pro 1 Million Geimpften) können auftreten. Aber das Risiko ist sehr gering. Es gibt keinen Beweis für einen Zusammenhang mit Erkrankungen wie Morbus Crohn, Autismus oder Multipler Sklerose.
Die MMR(V)-Impfung ist nicht für schwere Immunschwäche oder Schwangere geeignet. Die STIKO empfiehlt zwei Dosen im ersten und zweiten Lebensjahr. Optional kann es auch eine 3-fach- oder 4-fach-Impfung sein.
Kombinationsimpfstoffe sind praktisch. Sie ermöglichen es, mehrere Impfungen in einem „Pieks“ zu verabreichen. Im Vergleich dazu wären bis zu 30 Einzelimpfungen im Kindesalter nötig. Studien bestätigen, dass Kombinationsimpfstoffe keine schwereren Nebenwirkungen haben als Einzelimpfstoffe.
Nachholimpfungen und Auffrischung
Nachholimpfungen gegen Röteln sind für alle Altersgruppen verfügbar. Sie sind besonders wichtig für Frauen, die Kinder haben möchten. Erwachsene, die als Kinder nicht geimpft wurden, brauchen zwei Impfungen.
Wann sind Nachholimpfungen nötig?
- Wenn Sie noch nie gegen Röteln geimpft wurden oder Ihr Impfplan nicht vollständig ist
- Wenn bei Ihnen der Röteln-Impfalter unklar ist und keine Nachweise über Ihre Impfungen vorliegen
- Wenn Sie vor 1970 geboren wurden und daher möglicherweise keine ausreichende Immunität aufbauen konnten
Empfehlungen für Erwachsene
Eine Auffrischimpfung gegen Röteln ist für Erwachsene meist nicht nötig. Aber Frauen, die Kinder haben möchten, sollten ihren Impfplan prüfen. Sie sollten gegebenenfalls Nachholimpfungen machen.
Altersgruppe | Empfehlung |
---|---|
Frauen im gebärfähigen Alter | Zwei Impfdosen, sofern kein Impfnachweis vorhanden ist |
Erwachsene ohne Impfnachweis | Zwei Impfdosen, sofern kein Impfnachweis vorhanden ist |
Fazit
Die Aufklärung und die Schutzimpfung sind sehr wichtig. Sie helfen, Röteln zu verhindern und schützen Schwangere und Babys. Die Impfung schützt lebenslang nach zwei Dosen.
Die Impfung wird für alle Kinder und Erwachsene, die noch nicht geimpft sind, empfohlen. Das Ziel ist, die meisten Menschen zu schützen. So bleiben besonders gefährdete Gruppen sicher.
In Deutschland ist die Röteln-Epidemie fast ausgestorben. Das liegt an der hohen Impfrate. Aber es ist wichtig, dass die Impfrate bei 95% bleibt, um Röteln für immer zu verhindern.
Junge Erwachsene sollten sich oft noch impfen lassen. So bleibt der Schutz in der Gesellschaft stark.
Quellenverweise
- https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/MMR/FAQ-Liste_Roeteln_Impfen.html
- https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/roeteln.html
- https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Röteln.html
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/roeteln/impfung/