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RSV-Impfung: Schutz vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus

RSV Impfung

Die RSV-Impfung schützt vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV), das besonders bei Säuglingen und älteren Menschen schwere Atemwegsinfektionen verursachen kann.

Für gefährdete Personengruppen bietet die Impfung einen wichtigen Schutz vor Komplikationen wie Bronchiolitis und Lungenentzündungen. Der Impfstoff hilft, schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden und entlastet das Gesundheitssystem während der Erkältungssaison.

Was ist das RS-Virus und seine Bedeutung

Das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RS-Virus oder RSV, ist ein RNA-Virus. Es gehört zur Familie der Pneumoviridae. Es gibt zwei Hauptgruppen: RSV Typ A und Typ B.

Das RS-Virus ist weltweit verbreitet. Es ist ein wichtiger Erreger von Atemwegserkrankungen. Besonders bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Erwachsenen ist es problematisch.

Aufbau und Eigenschaften des Virus

Das RS-Virus hat einen Durchmesser von etwa 150-300 Nanometern. Es hat eine besondere Oberflächenstruktur. Diese Struktur hilft ihm, sich an Zellen in den Atemwegen festzuhalten.

Das Virus kann sich gut in den Epithelzellen der Atemwege vermehren. So kann es Infektionen verursachen.

Globale Verbreitung und Häufigkeit

Weltweit führt das RS-Virus jährlich zu etwa 95 Erkrankungen pro 1.000 Kinder unter einem Jahr. Bis zu 50-70% der Kinder haben im ersten Lebensjahr eine RSV-Infektion durchgemacht.

rs-virus

Risikogruppen und gefährdete Personen

RSV-Infektionen sind besonders gefährlich für bestimmte Gruppen. Dazu gehören Frühgeborene, Neugeborene, Säuglinge und Kinder mit schweren Krankheiten. Auch Erwachsene mit Herz- oder Lungenproblemen, Immunschwäche oder nach Transplantationen sind betroffen.

Menschen ab 75 Jahren und Personen ab 60 Jahren mit bestimmten Krankheiten sind besonders gefährdet. In Deutschland sterben jährlich rund 2.500 Menschen über 60 Jahren an RSV.

Bei diesen Gruppen kann RSV zu schweren Lungenentzündungen führen. Diese Krankheit kann auch bestehende Krankheiten verschlimmern.

Risikogruppen Beschreibung
Frühgeborene, Neugeborene, Säuglinge Aufgrund ihres unreifen Immunsystems besonders gefährdet
Kinder mit Grunderkrankungen Chronische Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, Immunschwäche
Erwachsene mit Vorerkrankungen Kardiale oder pulmonale Erkrankungen, Immundefizite, Transplantationsempfänger
Ältere Menschen Ab 75 Jahren erhöhtes Risiko, ab 60 Jahren mit Grunderkrankungen

Um diese Gruppen zu schützen, empfiehlt die STIKO eine Impfung gegen RS-Virus. Besonders Menschen ab 60 Jahren mit Risikofaktoren und alle über 75 Jahre sollten geimpft werden.

RSV Impfung: Aktuelle Empfehlungen der STIKO

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat klare Empfehlungen für die RSV-Impfung. Sie empfiehlt die Impfung einmalig für alle über 75 Jahre. Auch für Risikogruppen ab 60 Jahren gibt es eine Empfehlung.

Standardimpfung ab 75 Jahren

Personen über 75 Jahre sollen standardmäßig gegen RSV geimpft werden. Das Ziel ist, schwere Krankheiten durch RSV in dieser Altersgruppe zu vermeiden.

Impfempfehlungen für Risikogruppen ab 60 Jahren

Die STIKO empfiehlt auch eine Impfung für Personen ab 60 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Dazu gehören:

  • Chronische Erkrankungen der Atmungsorgane
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Neurologische und neuromuskuläre Erkrankungen
  • Diabetes mellitus mit Komplikationen
  • Bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems
  • Schwere Immundefekte

Auch Personen ab 60 Jahren, die in Pflegeeinrichtungen leben, sollen laut STIKO-Empfehlung gegen RSV geimpft werden.

Zielgruppe Empfehlung
Personen ab 75 Jahren Standardimpfung
Personen ab 60 Jahren mit Risikofaktoren Indikationsimpfung

Die STIKO-Empfehlungen zur RSV-Impfung zielen darauf ab, schwere Erkrankungsverläufe und Komplikationen in den besonders gefährdeten Alters- und Risikogruppen zu verhindern.

Übertragungswege und Infektionsrisiken

Das RS-Virus verbreitet sich meist durch Tröpfcheninfektion, wenn Menschen niesen oder husten. Es kann auch über Hände, Gegenstände oder Oberflächen übertragen werden. Das Virus bleibt dort bis zu mehreren Stunden ansteckend.

Die Inkubationszeit liegt durchschnittlich bei 5 Tagen. Manchmal dauert es zwischen 2 und 8 Tagen, bis die Symptome auftreten. Personen sind meist 3 bis 8 Tage ansteckend. Bei schwacher Immunabwehr kann die Ansteckung länger sein.

Viele Menschen, besonders Jugendliche und Erwachsene, können das Virus unbewusst weitergeben. In Krankenhäusern und Pflegeheimen ist das Risiko für eine Ausbreitung hoch, wenn die Hygiene nicht beachtet wird.

Studien zeigen, dass 50-70% der Kinder im ersten Lebensjahr mit dem RS-Virus infiziert sind. Fast alle Kinder erkranken bis zum 2. Geburtstag daran. Auch Erwachsene, die oft mit Kindern zusammen sind, können sich anstecken.

Schwere Fälle sind häufig bei Säuglingen, Frühgeborenen und Kindern mit Atemwegserkrankungen. Ältere Menschen über 70 und solche mit Vorerkrankungen wie Herzproblemen oder Diabetes sind auch gefährdet. Sie haben ein höheres Risiko für Krankenhauseinweisungen durch RSV.

Symptome und Krankheitsverlauf bei RSV-Infektionen

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) kann viele Symptome verursachen. Diese reichen von einer leichten Erkältung bis zu schweren Erkrankungen, die Beatmung erfordern. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet. Sie können an Bronchiolitis oder Pneumonie erkranken.

Verlauf bei Säuglingen und Kleinkindern

Kinder unter einem Jahr zeigen oft starke Symptome. Schnupfen, Husten, Fieber und Atemnot sind typisch. Bei schweren Fällen brauchen sie Sauerstoff oder Beatmung.

Symptomatik bei Erwachsenen

Bei Erwachsenen ist die Infektion meist milder. Aber auch Erwachsene können schwer erkranken, besonders wenn sie vorher krank waren oder schwach sind. Ihre Symptome ähneln einer schweren Grippe.

Die Infektion hält sich meist 3 bis 12 Tage. Der Husten kann aber bis zu 4 Wochen dauern.

Symptom Säuglinge und Kleinkinder Erwachsene
Schnupfen Häufig Häufig
Husten Häufig, kann lange anhalten Häufig, kann lange anhalten
Fieber Häufig Häufig
Atemnot Häufig, kann schwer sein Möglich, insbesondere bei Risikopatienten
Bronchiolitis Häufig Selten
Pneumonie Häufig Möglich, insbesondere bei Risikopatienten

Saisonalität und zeitliche Verteilung

Die RSV-Saison in Deutschland startet meist im Oktober und endet im März. Die meisten Fälle gibt es von November bis März. Der Höhepunkt ist oft im Januar oder Februar.

Die COVID-19-Pandemie hat das Erkrankungsmuster des RS-Virus verändert. So begann die RSV-Saison 2022/23 schon im Oktober und endete im Januar.

In der Saison 2023/24 gab es bundesweit 57.093 bestätigte RSV-Fälle. Das entspricht einer Inzidenz von 68 Fällen pro 100.000 Einwohner. Der Höhepunkt war in der Meldewoche 5/2024.

Bei Jungen und Männern war die RSV-Inzidenz höher als bei Mädchen und Frauen. Säuglinge unter 1 Jahr hatten die meisten Fälle und Krankenhauseinweisungen.

Jährlich erkranken weltweit etwa 33,1 Millionen Kleinkinder an RSV. Das führt zu 3,2 Millionen Krankenhausaufenthalten und 200.000 Todesfällen. Das zeigt, wie wichtig des saisonalen Musters von RSV-Infektionen ist.

Verfügbare Impfstoffe und ihre Wirkungsweise

In Europa gibt es zwei RSV-Impfstoffe für Menschen ab 60 Jahren. Diese Impfstoffe sind in Studien sehr wirksam gegen RSV-Erkrankungen. Doch es ist noch unklar, ob sie Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle verhindern.

Der Impfstoff Arexvy von GlaxoSmithKline ist für Erwachsene ab 60 entwickelt worden. Er enthält ein Protein des RSV-Virus, um eine starke Immunantwort zu erzeugen. Studien zeigen, dass er einen 83%igen Schutz gegen RSV-bedingte Atemwegserkrankungen bietet.

Ein weiterer Impfstoff von Pfizer ist für Schwangere und Senioren ab 60 Jahren zugelassen. Er ist seit Oktober 2023 in Deutschland erhältlich. Moderna arbeitet auch an einem mRNA-Impfstoff für Menschen ab 60 Jahren, der seit August 2024 verfügbar ist.

Unterschiede zwischen den zugelassenen Impfstoffen

Die beiden Impfstoffe unterscheiden sich in Zusammensetzung und Verabreichungsform. Arexvy von GlaxoSmithKline ist proteinbasiert, während der Pfizer-Impfstoff auf mRNA-Technologie basiert. Beide Impfstoffe benötigen nur eine einmalige Impfung.

Wissenschaftliche Studienlage zur Wirksamkeit

Studien belegen, dass die Impfstoffe sehr wirksam sind. Der Impfstoff Arexvy hat in einer großen Studie einen 83% Schutz gezeigt. Dies gilt für sechs Monate.

Es fehlen jedoch Daten, ob die Impfstoffe Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle verhindern. Die Forschung ist noch im Gange. Weitere Studien sind nötig, um die volle Wirksamkeit zu bewerten.

Impfzeitpunkt und Durchführung

Der beste Zeitpunkt für die Impfkalender gegen das RS-Virus ist im Spätsommer oder Herbst. Das ist spätestens Anfang Oktober. So schützen Sie sich rechtzeitig vor der RSV-Saison. Der Impftermin kann gleichzeitig mit der Grippeimpfung gemacht werden.

Bei anderen Impfungen ist ein Abstand von 14 Tagen wichtig. Man braucht nur einmal geimpft zu werden. Eine jährliche Wiederholung ist nicht nötig. Aber die Ständige Impfkommission (STIKO) überprüft, ob manchmal nochmal geimpft werden muss.

Impfzeitpunkt Durchführung
Spätsommer oder Herbst, spätestens Anfang Oktober
  • Gleichzeitig mit Grippeimpfung möglich
  • Abstand von 14 Tagen zu anderen Impfungen
  • Einmalige Impfung, keine jährliche Wiederholung
  • STIKO prüft Notwendigkeit von Auffrischimpfungen

Mögliche Nebenwirkungen der RSV-Impfung

Die RSV-Impfung ist sicher und gut verträglich. Manchmal kann es zu vorübergehenden Reaktionen kommen. Diese verschwinden meist nach ein paar Tagen.

Häufige Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Diese treten bei über 1 von 10 Geimpften auf.

Schwere Nebenwirkungen sind selten. Es ist wichtig, vor der Impfung einen Arzt zu konsultieren. So kann man sich über Risiken und Verträglichkeit informieren.

Studien zeigen, dass die Impfung für Schwangere und ältere Erwachsene gut verträglich ist. Die Reaktionen sind mild. Sie bieten einen guten Schutz vor schweren Atemwegserkrankungen durch RS-Virus.

Quellenverweise

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